Meine Mutter berichtet:

Hallo, ich bin die Mama von Nathalie.

Als Nathalie 3 Jahre war, hieß es auf einmal, sie brauche einen Portkatheter aufgrund ihrer Vorerkrankungen (Kurzdarmsyndrom). Da brach für mich die Welt zusammen, weil ich nicht wusste, wie das funktionieren sollte bei so einem kleinen Kind, das aktiv ist und immer alles ausprobieren und erkunden will. Immer diese Angst im Kopf, es könnte was mit der Portnadel passieren! 

Dennoch hatte Nathalie die ganze Sache im Griff und konnte damit sehr gut umgehen, sodass sie wenige Einschränkungen hatte und ihr Leben als Kind und Jugendliche fast wie alle anderen verbringen konnte.

Nach vielen Jahren Betreuung, Infusionen, Operationen, Auf und Abs, kam der Tag, an dem Nathalie sagte, dass sie eine eigene Wohnung will. Da dachte ich nur: „Hoffentlich geht alles gut!" Auch wenn ich ein paar Bedenken hatte – man muss Kinder ziehen lassen.

Mittlerweile lebt meine Tochter seit rund 22 Jahren mit einem Portkatheter und seit drei Jahren macht sie alles selbst. Vom Portnadel Stechen, Infusionssachen Bestellen bis zur Vorbereitung und dem Anschluss der Infusion. In ihrer Freizeit macht sie genau das, worauf sie Lust hat. Denn ein „Nein, das kann ich nicht“ gibt es für Nathalie nicht. Sie sieht sich als ein Mensch mit Optionen, wie alle anderen auch.

Ich bin sehr stolz auf meine Tochter, dass sie das alles so gut meistert. Nathalie geht mittlerweile sogar mit Infusion einkaufen oder besucht das Kino. Das hätten wir vor ein paar Jahren niemals geglaubt, dass der Moment kommt und Nathalie das Haus mit Infusion verlässt. Ein großes Lob an meine Tochter.

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