Mein älterer Bruder berichtet:
Hallo, mein Name ist Dominik und ich bin der große Bruder von Nathalie.
Ich möchte euch heute erzählen, wie ich die Krankheit von meiner Schwester Nathalie aufgenommen habe und wie ich als Bruder damit umgegangen bin.
Ich war überglücklich, als mir meine Eltern von der Schwangerschaft erzählt haben und ich erfahren habe, dass ich eine kleine Schwester bekomme.
Es vergingen die ersten gemeinsamen Jahre mit sehr schönen Momenten und Ereignissen zusammen. Doch die Zeit mit meiner Schwester wurde immer wieder durch diverse Krankenhausaufenthalte unterbrochen. Natürlich hat auch das Familienleben durch diese Nächte im Krankenhaus gelitten. Ich konnte in dieser schwierigen Phase sehr wenig Zeit mit meiner Mutter, die bei meiner Schwester im Krankenhaus war, verbringen.
Manchmal habe ich auch als junger Bub gedacht, meine Schwester stiehlt mir die Zeit mit meiner Mutter. Es war jedoch nie das Gefühl, dass ich allein gelassen wurde, da ich an meiner Seite meinen Vater oder auch meine Großeltern hatte. Das Schlimmste daran war, dass ich anfangs nicht wusste, was meine Schwester hatte.
Eines Tages haben mir meine Mutter und mein Vater erzählt, welches gesundheitliche Problem meine Schwester hatte. Meine Mutter erklärte mir, dass Nathalie sehr schlecht esse und sie mit parenteraler Ernährung über einen Portkatheter ernährt werden müsse. In meinem jungen Alter wusste ich nicht, was das genau war, aber ich hatte schreckliche Angst um meine kleine Schwester.
Es vergingen Monate, Jahre mit immer weiteren Krankenhausaufenthalten, mit Operationen und etlichen Arztbesuchen. Auch ich musste diese Zeit mit meinen Eltern und meiner Schwester in den Kliniken verbringen. Doch die gemeinsame Zeit als Familie gab uns allen auch die Kraft dazu, dass es nach positiven Rückmeldungen der Ärzte nur aufwärts gehen konnte.
Nach etlichen Rückschlägen und Operationen sind wir als Familie stark geblieben und haben uns gegenseitig unterstützt. Meine Schwester musste sich im Leben auf den Port einstellen und damit den Alltag verbringen. Ich, als großer Bruder, hatte keine Zweifel daran, dass sie diese Situation meistern würde.
Mittlerweile lebt meine Schwester seit über 22 Jahren mit der parenteralen Ernährung und kann alles im Leben erkunden.
Auch wenn es in der Situation oft sehr schwierig für mich war, bin ich jetzt auf meine Schwester unendlich stolz, was sie bereits jetzt in ihrem jungen Leben durchgemacht hat. Ich war und bin für meine kleine Schwester immer und zu jeder Zeit zur Stelle, wenn was ist.
Was ich euch – Schwestern oder Brüdern – mit auf den Weg geben möchte: Gebt niemals auf und unterstützt eure Familie. Nur so könnt ihr auch gemeinsam durch schwierige Zeiten gehen. Mit Kraft und Zusammenhalt kann man alles schaffen!
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