Mein Freund Manuel

Mein Freund berichtet:
Hallo, mein Name ist Manuel und ich bin Nathalies Freund. Seit 3 Jahren sind wir ein Paar. Sie ist so wie sie ist, ob mit oder ohne Infusion. Ich sehe ihre Krankheit nicht als Nachteil, nein, eher ganz im Gegenteil – es ist ein Teil von ihr und gehört voll und ganz zu ihr. Ich schätze ihre offene Art, ihr fröhliches Auftreten, ihre Einstellung gegenüber „Aufgeben“ (das kennt sie nicht) und wie toll sie mit Rückschlägen umgeht. Das bewundere ich sehr.

Sie war immer sehr schüchtern und zurückhaltend, wenn es um ihre Krankheit ging. Sie macht sich immer zu viele Gedanken, wie andere wohl reagieren würden, wenn sie mit Rucksack und Schlauch auftauchen würde. Sei es bei meinen Freunden oder bei meiner Familie. Sie war sehr vorsichtig, dabei sollte sie wissen, dass sie jeder so schätzt wie sie ist und sie auch jeder so akzeptiert.

Nathalie war von Anfang an, als wir uns kennengelernt haben, ehrlich zu mir. Schon bei den ersten Treffen, bei denen wir stundenlang geredet haben, hat sie mir ihre Geschichte erzählt. Sie hat mir sehr schön erklärt, warum sie diesen Port braucht und was das mit ihrem Körper macht. Denn es ist für eine Person, die nichts mit Medizin zu tun hat, schwer nachzuvollziehen, was das alles eigentlich alles bedeutet und mit sich bringt.

Ich sehe in den letzten Jahren große Fortschritte. Meistens ist der Rucksack beim Kinobesuch, im Kaufhaus oder auch bei manchen Spaziergängen dabei. Sie scheut die Öffentlichkeit mit Rucksack nicht mehr so sehr wie früher.